Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Kommentar - Modul 04 Uhlig

Dr. Franziska Uhlig
SE Medienreflexionen. Dziga Vertov – Samuel Becket – Jean Luc Godard – Stan Douglas

  Blockveranst.
Vorbesprechung: 15.10. 15-19h;  4./5. Nov., 25./26. Nov., 16./17. Dez, 13./14. Jan., 27./28. Jan.; Abschluss 4. Febr. 15-19h

Die Vorbesprechung findet am 15.10.2009 zwischen 16 und 18 Uhr am Uniplatz statt (Löwengebäude, HS XIII).

Wie bei der Erfindung der Fotografie, so wurde auch die Einführung des Films, des Radios und des Videos nicht nur in theoretischen Texten, sondern auch in künstlerischen Arbeiten reflektiert. Im Foto, in Filmen, Fernsehstücken, Videos, in Texten, aber auch im Medium des Tafelbildes haben KünstlerInnen die Bedingungen dieser neuen Medien, ihre Apparaturen, Rezeptions- und Distributionsweisen erprobt und sie ihrer gewohnten Arbeitsweise einzuverleiben versucht. Solchen Transfers wird sich das Seminar widmen, da sich an Transfers die Eigenheiten von Medien am besten untersuchen lassen. Es nimmt Samuel Becketts 1963/64 mit Buster Keaton in Schwarz/Weiß gedrehten Stummfilm Film zum Ausgangspunkt, weil Film selbst voller Anspielungen auf Medien des Selbstbezugs und der Wahrnehmung steckt und sich Beckett mit dem Auge, dem Blick, der Wand, dem Vorhang, dem Fenster, dem Puls, der Zeichnung und frühen Fotografien eines breiten Repertoires an Medienspiegelungen bedient. Überdies wurde er für den Videokünstler Stan Douglas und den Zeichner Alexander Roob Anlass zu eigenen Übersetzungen. Da fast zeitgleich zu Becketts Film Jean Luc Godard Le Mépris herausbrachte, drängt sich ein Vergleich beider Autoren im Umgang mit Medien und Medienreflexionen geradezu auf, denn auch Le Mépris enthält neben dem offensichtlichen Handlungsstrang ein ganzes Spektrum kunstvoller Anspielungen auf die Wirkungsweise von Medien.

Literatur zum Film: Thomas Elsaesser / Malte Hagener: Filmtheorie zur
Einführung. Hamburg: Junius, 2008. Zur Einführung in den Medienbegriff lesen Sie bitte aus Lorenz Engell / Joseph Vogl (Hg.), Kursbuch Medienkultur. Die maßgeblichen Theorien von Brecht bis Baudrillard. Stuttgart: DVA, 1999 die Texte von Fritz Heider: Ding und Medium (1921) (S. 319-333), Bertolt Brecht: Der Rundfunk als Kommunikationsapparat (1932) (S. 259-263), Walter Benjamin: Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit (1934/35) (S. 18-33) sowie Neil Postmann: Das Zeitalter des Showbusiness (1985) (S. 223-233). Über weitere Literatur wird in der Einführungsveranstaltung gesprochen.

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