Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Kommentar: Mäzene und Sammler

Prof. Dr. Michael Wiemers
SE Mäzene und Sammler im 16. und 17. Jahrhundert

Fr 10-12
SR 123
KG BA 12
Magister

Dass Liebhaber, Sammler, Förderer und Auftraggeber von Kunst einen wesentlichen Anteil an deren Geschichte haben, ist unbestritten. Doch versucht man, diesen Anteil genauer zu definieren oder gar Grundsätzliches darüber zu sagen, wird es schwierig. Auf welche Weise kann man jene "Mechanismen des Kunstpatronats" beschreiben, von denen Francis Haskell im ersten Kapitel seines vielgelobten und mittlerweile auch ins Deutsche übersetzten Buch Patrons and Painters von 1963 spricht? Nun ist dieses Buch, das über die italienische Kunstszene im Zeitalter des Barock handelt und für das 16. Jahrhundert, gerade auch für Deutschland immer noch sein aktuelles Pendant sucht, eigentlich gerade nicht für seine verallgemeinernden Aussagen, sondern für seine höchst detaillierten Beschreibungen des Einzelfalls berühmt. Und tatsächlich wird die Frage nach der Kunstsoziologie, um die es hier ja geht, erst bei der gründlichen Auseinandersetzung mit den einzelnen Persönlichkeiten anschauliche und lebendige Antworten erbringen. Das Seminar möchte dies demonstrieren. Deutschland im 16. Jahrhundert soll dabei zunächst im Mittelpunkt stehen, im Anschluß daran sollen Beispiele aus der Kunstszene Italiens, Englands und Frankreichs besprochen werden.

  Literatur (zur Einführung):

  • Jonathan Brown: Kings and Connoisseurs. Collecting Art in Seventeenth-Century Europe. Washington 1995.
  • Peter Hirschfeld: Mäzene. Die Rolle des Auftraggebers in der Kunst. München 1968.
  • Francis Haskell: Patrons and Painters. A Study in the Relations between Italian Art and Society in the Age of the Baroque. New Haven, London (2) 1980 (dt.: Maler und Auftraggeber. Kunst und Gesellschaft im italienischen Barock. Köln 1996).
  • Bernd Roeck: Kunstpatronage in der frühen Neuzeit. Studien zu Kunstmarkt, Künstlern und ihren Auftraggebern in Italien und im Heiligen Römischen Reich (15.-17. Jahrhundert). Göttingen 1999.

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