Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Weiteres

Login für Redakteure

Archiv SS 2003

Vorlesungen

Prof. Dr. Michael Wiemers: KUNST DER NEUZEIT
Reihe: Epochen, Bilder, Bauten II

Di 10:00 - 12:00
Mel/HS XVI
Beginn: 15.04.2003

Unser Vorlesungszyklus "Epochen, Bilder, Bauten" richtet sich vor allem an Studierende des Aufbaustudiengangs Denkmalpflege und des Grundstudiums. Er möchte ihnen helfen, sich einen Weg durch das Labyrinth der Kunstgeschichte zu bahnen. Dies ist der zweite Teil der Reihe, der sich der Kunst innerhalb eines Zeitraums von etwa vierhundert Jahren widmet. Er beginnt im 15. Jahrhundert mit der Frührenaissance in Italien und endet bei den europäischen Kunstströmungen um 1800. Mit dem Quattrocento nehmen wir zunächst eine Epoche in den Blick, die oft mit Weltlichkeit und der Entdeckung des Individuums, mit der Ausrichtung am antiken Vorbild, der Perspektive und einem besonderen Schönheitsdrang assoziiert wird. Die Wende zum 19. Jahrhundert verbindet sich in der Wahrnehmung vieler mit einem Begriff wie dem der "Romantik" und einer ganz neuartigen Selbständigkeit und Selbstbezogenheit der Kunst. Welche Entwicklung zwischen diesen Polen liegt und ob summarische Charakterisierungen wie die erwähnten zutreffend sind, überprüft diese Vorlesung an berühmten Fallbeispielen. Es versteht sich von selbst, dass hier auch die Auswahl dieser kunsthistorischen "Hauptwerke"  und damit  unser "Kanon" zum Thema einer kritischen Reflexion gemacht wird.
Literaturauswahl:
Jan Bialostocki, Spätmittelalter und beginnende Neuzeit, Berlin 1972 ( Propyläen Kunstgeschichte, Bd. 7); Georg Kauffmann, Die Kunst des 16. Jahrhunderts, Berlin 1970 ( Propyläen Kunstgeschichte, Bd. 8); Erich Hubala, Die Kunst des 17. Jahrhunderts, Berlin 1970 (Propyläen Kunstgeschichte, Bd. 9); Harald Keller, Die Kunst des 18. Jahrhunderts, Berlin 1971 ( Propyläen Kunstgeschichte, Bd. 10); Manfred Wundram, Erich Hubala, Renaissance und Manierismus, Barock und Rokoko, Stuttgart, Zürich 1985.

PD Dr. Leonhard Helten: NIEDERLÄNDISCHE MALEREI IM 17. JAHRHUNDERT
Mi 10:00 - 12:00
Mel/HS XVI
Beginn: 09.04.2003

‘Welchen Grund hat ein holländischer Maler, um ein Bild zu malen? Gar keinen.` So urteilte 1876 Eugène Fromentin, ein begeisterter Anhänger der holländischen Kunst. Er sah und bewunderte in den Gemälden des 17. Jahrhunderts das getreue und genaue Abbild dieses Landes, ohne jegliche Verschönerung oder Überhöhung, die ganz alltäglichen Szenen, scheinbar zufällige Momentaufnahmen, geschaffen für einen anonymen lokalen oder regionalen Markt, von Künstlern, die auf wenige Sujets spezialisiert waren. Es ist das ‘Gouden Eeuw`, das ‘Goldene Zeitalter`, in dem das ‘kleine Holland` sich gegen ganz Europa behauptet, die Weltmeere erobert, Handel und Banken kontrolliert. Die Gemälde jener Zeit, die Historien, Landschaften, Seestücke, Interieurs und Stilleben durften in keiner großen europäischen Kunstsammlung fehlen (mit Ausnahme der großformatigen Gruppenporträts der Schützengilden, den Ladenhütern des Goldenen Zeitalters der niederländischen Malerei). Die Vorlesung setzt in den 80er Jahren des 16. Jahrhunderts in Haarlem ein, mit Karel van Mander, Hendrick Goltzius und Cornelis Cornelisz, verfolgt die Schule der Utrechter Caravaggisten und der Leidener Feinmalerei, dann das Werk der ‘großen Drei` - Frans Hals, Rembrandt und Vermeer - und endet um 1680 in Amsterdam mit den Landschaften des Jacob van Ruisdael und seines Schülers Meindert Hobbema.
Einführende Literatur: J. Huizinga: Dutch Civilization in the Seventeenth Century. London 1968; J. Rosenberg, S. Slive und E.H. ter Kuile: Dutch Art and Architecture. Harmondsworth 1972; R.H. Fuchs: Dutch Painting. London 1978; Bob Haak: Das Goldene Zeitalter der holländischen Malerei. Köln 1984.       




Prof. Dr. Heinrich Dilly: KUNST UND KUNSTGESCHICHTE 1933-1945
Do 10:00 - 12:00
Mel/HS XVI
Beginn: 10.04.2003

50 Jahre nach dem Aufstand vom 17.Juni 1953 läge es nahe, endlich eine Vorlesung über die bildende Kunst in der DDR anzubieten. Vermutlich wird man jedoch in diesem Gedenkjahr so viel über die fünfziger Jahre in der DDR, auch über deren Kultur und Kunst zu lesen, zu hören und sehen bekommen, daß darüber eine andere Epoche, noch leichter als bisher verdrängt werden kann: die dreizehn Jahre des Nazi-Regimes. In ihr konnte ebenfalls ein Teil der bildenden Künstler zur staatlichen Propaganda bewegt, ja für sie begeistert werden. Ein anderer Teil mußte jedoch emigrieren. Entsprechendes gilt für die Mitarbeiter der kunstvermittelnden Institutionen. - Daher biete ich insgesamt 9 Vorlesungen und ein paar Filme zu Kunst und Kunstgeschichte in der Nazizeit an. Sie werden folgende Themen haben: 1. Adolf Hitler über die bildende Kunst, 2. die Reichkulturkammer, 3. die Kunst- und kulturgeschichtlichen Museen, 4. "Die Kunst der Nation" und andere Kunstzeitschriften, 5. der "Tag der Deutschen Kunst" in München 1937, 6. Vorbereitungen für einen Kunsthistorikertag 1938 in Naumburg, 7. Denkmal- und Heimatpflege während der Nazizeit, 8. Kunstschutz und Kunstraub während des Krieges, 9. Albert Speers Germania. Dazu kommen Filme von Leni Riefenstahl, Veit Harlan und Bernhard Wicki.
Zur Vorbereitung empfehle ich folgende Lektüre: Klaus Hildebrand, Das Dritte Reich. München: Oldenbourg Verlag 1995 (Oldenbourg Grundriss der Geschichte).

              Seminare im Grundstudium

Prof. Dr. Wolfgang Schenkluhn: EINFÜHRUNG IN DIE IKONOGRAPHIE (K III)
Mo 12:00-14:00
SR 123
Beginn: 14.04.2003

Neben der Formanalyse bildet die Kenntnis der wichtigsten Themen, Motive und literarischen Quellen eine wesentliche Voraussetzung für ein adäquates Verständnis der Bildkünste. Die Veranstaltung führt deshalb an ausgewählten Beispielen in die verschiedenen Gegenstände der Ikonographie ein. In Kurzreferaten werden zentrale Inhalte der Ikonographie erarbeitet und diskutiert. Ziel des Seminars ist es, zu einem selbständigen Umgang mit den ikonographischen Hilfsmitteln zu verhelfen. Die Veranstaltung ist obligatorisch für den Magisterstudiengang Kunstgeschichte im Grundstudium sowie für die Teilnehmer am Aufbaustudiengang Denkmalpflege.
Literaturhinweise:
Erwin Panofsky, Ikonographie und Ikonologie, in ders.: Sinn und Deutung in der bildenden Kunst, Köln 1975, pp. 36-50; Ekkehard Kaemmerling (Hg.), Bildende Kunst als Zeichensystem, Bd.1: Ikonographie und Ikonologie, Köln 1979; Lexikon der Christlichen Ikonographie (= LCI), hg. v. E. Kirschbaum, 8 Bde, Freiburg i. Breisgau 1968-1976 (Sonderausgabe 1990); Rene van Marle, Iconographie de l`art profane au moyen-âge et à la renaissance, 2 Bde, Den Haag 1931/32; G. de Tervarent, Attributs et symboles dans l`art profane 1450-1600, Suppl. und Registerband, Genf 1964; Arthur Henkel/Albrecht Schöne, Emblemata. Handbuch zur Sinnbildkunst des 16. und 17. Jhs., Taschenausgabe, Stuttgart 1996; A. Pigler, Barockthemen. Auswahl von Verzeichnissen zur Ikonographie des 17. und 18. Jhs., 3 Bde, Budapest 21974.

Prof. Dr. Dieter Dolgner: EINFÜHRUNG IN DIE KUNSTGESCHICHTE SACHSEN-ANHALTS (K IV) (MIT EXKURSIONEN)
Mo 14:00-16:00
SR 123
Beginn: 14.04.2003

Die Begriffe "Stiftskirche" (Gernrode) und "Bauhaus" (Dessau) markieren einen historischen zeitlichen Rahmen, in dem sich unsere Seminarveranstaltungen bewegen werden. Dabei gilt es zu berücksichtigen, daß das heutige Land Sachsen-Anhalt eine politische und verwaltungstechnische Konstruktion ist, die in der Geschichte nicht durch staatliche Einheit oder geistig-kulturelle Eigenständigkeit legitimiert ist. Gleichwohl gehört das Land in seinen heutigen Grenzen zu den kultur- und denkmalreichsten Territorien Deutschlands. Zahlreiche Werke der Architektur und Kunst besitzen europäischen Rang und genießen weltweite Geltung. Die Herausbildung des ersten deutschen Staates (der Ottonen) zu Beginn des 10. Jahrhunderts und die von ihm hinterlassenen kulturellen Zeugen, der Beginn und die Höhepunkte der deutschen Kathedralgotik in Magdeburg, Naumburg und Halberstadt, die Backsteinarchitektur in der Altmark, Reformation und Renaissance in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, das Dessau-Wörlitzer Reformwerk in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts und schließlich das Dessauer Bauhaus in seinem Wirken und seiner Ausstrahlung stehen dafür ein. Das Seminar will die regionale Kunstgeschichte in ihrem Bestand, ihrer Bedeutung und in ihrem nationalen und internationalen Kontext als naheliegendes und daher besonders willkommenes Lehr- und Lernmittel erschließen.
Literatur: Handbuch der historischen Stätten Deutschlands, Bd. 11, Provinz Sachsen-Anhalt, 2. Aufl., Stuttgart 1887; Dehio, G.: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Sachsen-Anhalt I, Regierungsbezirk Magdeburg, Berlin 1990, Sachsen-Anhalt II, Regierungsbezirke Dessau und Halle, Berlin 1999. Im übrigen kann auf unzählige Städte- und Baumonographien verwiesen werden, die auch unsere Bibliothek bevölkern.

PD Dr. Leonhard Helten: ARCHITEKTONISCHE FORMENLEHRE
Di  12:00 - 14:00
SR 123
Beginn: 15.04.2002

Zu den obligatorischen Einführungsveranstaltungen gehört das PS Architektonische Formenlehre. Es richtet sich an die Studenten im Grundstudium, insbesondere an die Studienanfänger. Das Proseminar will eine Einführung in die Entstehung, Bedeutung und Systematik der Bauformen von der Antike bis zur Neuzeit geben und mit der bauhistorischen Terminologie vertraut machen. Neben ausgewählten Hauptwerken der europäischen Architektur soll auch der Denkmälerbestand der Stadt Halle für Beschreibungsübungen und Bauanalysen herangezogen werden. Eine kurze mündliche Prüfung in der letzten Semesterwoche schließt das Seminar ab.
Literatur: Günther Binding: Architektonische Formenlehre. Darmstadt ²1987. Hans Koepf: Bildwörterbuch der Architektur. Stuttgart ²1974. Werner Müller u. Gunther Vogel: dtv-Atlas zur Baukunst. 2 Bde., München 1974 u. 1981. Nikolaus Pevsner: Europäische Architektur. München 1963.

Prof. Dr. Heinrich Dilly: EINFÜHRUNG IN DIE KUNSTGESCHICHTE
Mi 12:00 - 14:00
SR 123
Beginn: 09.04.2003

Nur wenige haben es bereut, Kunstgeschichte studiert zu haben. Selbst wenn sie heute als Werbefachleute, als Informatiker, irgendwo in den geistigen Dienst- leistungsbetrieben oder in der Industrie tätig sind, behaupten sie, daß sie ihre hohe geistige Flexibilität in solchen Fächern wie Kunst-, Musik- und Literaturgeschichte erworben haben. Denn ein jedes Kunstwerk, jeder Künstler, jede Künstlerin bilden eine eigene Herausforderung. Dieser wissenschaftlich gerecht zu werden, ist Aufgabe der genannnten Fächer. Aufgabe des Faches Kunstgeschichte ist es unter anderem, eine besondere Balance zwischen dem großem Engagement für die bildende Kunst überhaupt und einer angemessenen, wissenschaftlichen Distanz zu einzelnen Kunstwerken - Gebäuden und Gemälden, Zeichnungen und Skulpturen, Fotografien und Filmen - zu vermitteln. Erste Tanzschritte dazu sollen in diesem Proseminar vermittelt und geübt werden. Sie folgen dem Rhytmus Sehen Lesen Schreiben Reden, also dem Viervierteltakt!
Die inhaltliche Struktur des Seminars läßt sich erst erstellen, wenn die Anzahl der Teilnehmer ungefähr bekannt ist. Daher bitte ich alle Studierenden, die an diesem Proseminar teilnehmen möchten, sich bis zum 10.März möglichst per e-mail bei mir anzumelden. So können sie dann bereits zum 15.März das Programm erhalten, sich auf das Seminar und die ihnen speziell zugedachte Aufgabe darin vorbereiten.

             Seminare für alle Studienabschnitte

Dirk Höhne M.A.: BURGENBAU IM MITTELDEUTSCHEN RAUM  II
Mo 16:00 - 18:00
SR 123
Beginn: 14.04.2003

Bereits im Wintersemester 2002/03 wurde der mittelalterliche Burgenbau im Rahmen eines Seminars beleuchtet, wobei der inhaltliche Schwerpunkt naturgemäß erst einmal auf einer allseitigen Annäherung an die Thematik lag. Dies diente nicht nur der Klärung grundlegender Begrifflichkeiten, sondern auch dem allgemeinen Verständnis des vielschichtigen und facettenreichen Gegenstandes "Burg". Das Seminar in diesem Semester baut zwar auch auf diesen Erkenntnissen auf, die Teilnahme ist aber gleichfalls für "Neueinsteiger" ohne besondere Vorkenntnisse geeignet. Das Spektrum der Vorträge wird von der Behandlung einzelner Objekte oder Burgengruppen des mitteldeutschen Raumes bis hin zur vertiefenden Betrachtung verschiedener Einzelaspekte, die bislang nur angerissen werden konnten, reichen. Darüber hinaus können die Studenten eigene Bearbeitungsthemen vorschlagen, die sich beispielsweise mit den Burgen ihrer Heimatregion, einer speziellen Problematik der Burgenforschung oder der vergleichenden Darstellung des hiesigen Raumes mit einer anderen Burgenlandschaft befassen können. Die konkreten Referatsthemen werden zu Semesterbeginn abgesprochen, am Ende des Semesters erfolgt die Abgabe in schriftlicher Form. Geplant ist zudem eine kleine Exkursion zu einigen der bedeutenden Burganlagen des mitteldeutschen Gebietes.
Literaturauswahl: Thomas Biller, Die Adelsburg in Deutschland, München - Berlin 21998; Karl Heinz Clasen, Burg, In: Reallexikon zur deutschen Kunstgeschichte, Bd. 3, Stuttgart 1954, S. 126-173; Deutsche Burgenvereinigung e.V. (Hrsg.), Burgen in Mitteleuropa. Ein Handbuch, Stuttgart 1999; Bodo Ebhardt, Der Wehrbau Europas im Mittelalter, 2 Bde., Berlin 1939 / 1958; Walter Hotz, Kleine Kunstgeschichte der deutschen Burg, Darmstadt 51991; Hans-Joachim Mrusek, Thüringische und Sächsische Burgen, Leipzig 1965; Otto Piper, Burgenkunde, München 31912; Hermann Wäscher, Feudalburgen in den Bezirken Halle und Magdeburg, 2. Bde., Berlin 1962; Joachim Zeune, Burgen - Symbole der Macht, Regensburg 21997.
Zeitschriften / Reihen: Burgen und Schlösser in Sachsen-Anhalt, Mitteilungshefte der Landesgruppe Sachsen-Anhalt der Deutschen Burgenvereinigung e.V., Halle 1992 ff.; Burgenforschung aus Sachsen, Periodikum der Deutschen Burgenvereinigung, Landesgruppe Sachsen, Waltersdorf 1992 ff. / Wilkau-Haßlau 1995 ff.; Burgen und Schlösser in Thüringen, Jahresschrift der Landesgruppe Thüringen der Deutschen Burgenvereinigung e.V., Jena 1996 ff.; Burgen und Schlösser, Zeitschrift der Deutschen Burgenvereinigung e.V., Braubach / Rhein 1960 ff.; Forschungen zu Burgen und Schlössern, hrsg. von der Wartburg-Gesellschaft zur Erforschung von Burgen und Schlössern, München - Berlin 1994 ff.

Prof. Dr. Dieter Dolgner: MALEREI UND GRAPHIK DER DEUTSCHEN ROMANTIK I
Mi 14:00-16:00
SR 123
Beginn: 09.04.2003

Als Gegenbewegung zu Aufklärung, Klassizismus und Klassik formierte sich am Ende des 18. Jahrhunderts nach englischem Vorbild in Deutschland eine philosophisch-literarisch-künstlerische Strömung, die dem Rationalismus Emotionen und Phantasie entgegenhielt und unter dem Begriff "Romantik" (= romanhaft) in die Literatur- und Kunstgeschichte eingegangen ist. Der Begriff wird sowohl als Stil-, Strömungs-, Epochen- und Methodenkennzeichnung verwendet als auch auf vergleichbare Erscheinungen bis zur Neuromantik des frühen 20. Jahrhunderts ausgedehnt. Soziale Positionen und politische Überzeugungen sowie geistige Orientierungen und religiöse Bindungen sind integriert. Soweit sich die Romantik in ihren verschiedenen Spielarten in der bildenden Kunst manifestiert, wird sie Gegenstand des Seminars sein, wobei selbstverständlich der internationale Vergleich (England, Frankreich) und die Wechselwirkung mit anderen Künsten nicht außer acht gelassen werden dürfen. Ein erster Lehrabschnitt wird sich auf die Frühromantik in ihren theoretischen Grundlagen, ikonographischen Besonderheiten und stilistischen Merkmalen konzentrieren. Im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen die großen Künstler mit den von ihnen hinterlassenen Hauptwerken.
Literatur: Andrews, K.: Die Nazarener, München 1974; Neidhardt, H.-J.: Die Malerei der Romantik in Dresden, Leipzig 1976; Kleßmann, E.: Die deutsche Romantik, Köln 1979; Jensen; Ch.: Malerei der Romantik in Deutschland, Köln 1985; Geismeier, W.: Die Malerei der deutschen Romantiker, Dresden 1986; Struss, D.: Deutsche Romantik. Geschichte einer Epoche, München 1986. Zahlreiche Künstlermonographien sind den Hauptvertretern der Romantik gewidmet.

Prof. Dr. Michael Wiemers, PD Dr. Stefan Lehmann: DIE KUNST- UND ANTIKENSAMMLUNGEN DER FÜRSTEN VON ANHALT-DESSAU IM KLASSIZISTISCHEN "GARTENREICH" DESSAU-WÖRLITZ
Blockseminar n.V.
vor Ort  
Vorbesprechung: Bitte Aushang beachten!

Fürst Leopold Friedrich Franz von Anhalt-Dessau (1740-1817) schuf eine einzigartige geschlossene Parklandschaft. Ziel unseres Seminars vor Ort ist es, die Kunstsammlungen im Blick auf das "Ganze" in ihrer geplanten und gewachsenen Umgebung zu betrachten. Dazu sollen die Schlösser und Bauten sowie die Parkanlagen der weiträumig gestalteten Kulturlandschaft zwischen Dessau und Wörlitz erschlossen werden.
Das Schloss Georgium in Dessau, das Luisium, das Schloss Mosigkau, das Wörlitzer Schloss und das Gotische Haus bergen unzählige Kostbarkeiten an Malerei,  Plastik und Mobiliar. Im Sammlungskontext sind sie Zeugnisse des sich in diesem Ambiente entfaltenden Geschmacks. Auch die antiken Kunstwerke gewinnen ihre eminente kunst- und sammlungsgeschichtliche Bedeutung durch die Einbindung in den klassizistischen Zusammenhang. Die Namen Johann Joachim Winckelmann, der dem Fürsten beim Antikenerwerb in Rom half und Bartolomeo Cavaceppi, der zahlreiche Antiken restauriert nach Wörlitz verkaufte, führen uns zudem mitten in die theoretischen und praktischen Fragen der Antikenkenntnis und des Ergänzungswesens in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.
Literaturauswahl: Reinhard Alex, Das Gotische Haus im Landschaftspark Wörlitz, Wörlitz 1985; Frank-Andreas Bechtholdt, Thomas Weiß (Hg.), Weltbild Wörlitz. Entwurf einer Kulturlandschaft, Stuttgart1996 (mit allgemeiner Bibliographie); Horst Dauer, Staatliches Museum Schloß Mosigkau, Katalog der Gemälde, Alter Bestand, Dessau-Mosigkau 1988; Stephan Klingen, Margit Ziesché, Anhaltische Gemäldegalerie Desssau, Die deutschen Gemälde des 16. Und 17. Jahrhunderts, Kritischer Bestandskatalog, Bd. 1, Weimar 1996; Eberhard Paul, Wörlitzer Antiken, Wörlitz 1977; Ingo Pfeifer, Schloss Wörlitz, München 2000; D. Rößler, Park: V. Wörlitz, Antikensammlung, in: Der Neue Pauly, Bd 15 (2002), 166ff.; D. Rößler, in: Dietrich Boschung, Henner von Hesberg, Antikensammlungen des europäischen Adels im 18. Jahrhundert als Ausdruck einer europäischen Identität. Ergebnisband des Kolloquiums in Düsseldorf 1996, Mainz 2000; Ludwig Trauzettel u.a., Das Luisium im Dessau-Wörlitzer Gartenreich, München, Berlin 1998; G. Walther, Adel und Antike, in: Historische Zeitschrift 266 (2), 1998, 359ff.; Thomas Weiß (Hg.), Von der Schönheit weißen Marmors. Zum 200. Todestag Bartolomeo Cavaceppis, Dessau 1999 (Wissenschaftliche Bestandskataloge der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz); Margit Zisché, Gemäldegalerie Dessau, Schloß Georgium, München, Zürich 1991.

PD Dr. Ulrike Seeger: BAROCKRESIDENZ DRESDEN
Fr 09:30 - 14:00 s.t.
SR 123
Beginn: 11.04.2003
Weitere Termine: 9. Mai, 6. Juni, 7. Juni (Tagesexkursion vor Ort in Dresden).

Unter Kurfürst August dem Starken, der seit 1697 auch König von Polen war, erlebte die Residenzstadt Dresden einen baulichen Aufschwung, der sich in Neubauplänen zum Residenzschloß, einer Reihe fürstlicher Lust- und Jagdschlösser, der katholischen Hofkirche und - veranlaßt durch den Brand vom Altdresden im Jahre 1685 - im planvollen Neubau der Dresdner Neustadt äußerte. Im Seminar werden die vielfältigen Aspekte einer barocken Residenz nicht nur in ihrer äußeren Erscheinung sondern auch im Hinblick auf ihre Funktionen beleuchtet. Die repräsentative Neugestaltung der kurfürstlichen Paradegemächer anläßlich der Hochzeit des Thronfolgers mit der Kaisertochter Maria Josepha im September 1719 wird ebenso behandelt wie die Präsentation der fürstlichen Sammlungen und die ausgedehnte Festkultur des Dresdner Hofes, die architektonisch ihren stärksten Ausdruck im Zwinger gefunden hat.
Einführende Literatur: Fritz Löffler, Das alte Dresden, Geschichte seiner Bauten, Leipzig 1982; Harald Marx (Hg.), Matthäus Daniel Pöppelmann. Der Architekt des Dresdner Zwingers, Leipzig 1990.

Prof. Dr. Jochen Luckhardt: TOPOGRAPHIE UND LANDSCHAFT IN DER DEUTSCHEN   MALEREI; 1700-1850
Fr 11:30 - 15:30 s.t.
SR 123
Beginn: 25.04.2003 (Einführung)
Weitere Termine: 16. Mai, 27. Juni, 4. Juli (dieser Termin in der Gemäldegalerie des Herzog Anton Ulrich-Museums Braunschweig)

Topographische Elemente fanden in der deutschen Landschaftsmalerei seit der Barockzeit in steigendem Maße ihre Verarbeitung. Einzelmotive, wie Burgen oder Schlösser, wurden berücksichtigt, landschaftliche Situationen wiedergegeben oder Architekturbilder entworfen, in denen Versatzstücke der Natur nur einen beliebigen Rahmen abgeben. Das Thema des Seminars spannt einen Bogen von barocken Veduten über Landschaftsgemälde "um 1800", die einen hohen Erkenntnisgrad realer Natur erkennen lassen, bis hin zu fotografisch getreu wirkenden Gemälden der Spätromantik. Werkbeispiele liefern Johann Alexander Thiele (Ansichten von Sachsen und Thüringen), Pascha Weitsch (Ansichten des Harzes) oder Künstler der Düsseldorfer Malerschule. Selbstverständlich werden übergreifende Fragen, wie nach dem Realitätsbezug oder der Funktion der Gemälde, behandelt. Das Thema des Seminars soll am letzten Termin vor Originalen in Braunschweig vertieft werden.
Literatur zur Einführung: Ausst. Kat. Die schönsten Ansichten aus Sachsen. Johann Alexander Thiele (1685-1752) zum 250. Todestag, Dresden 2002; Ausst. Kat. Nichts
als Natur und Genie. Pascha Weitsch und die Landschaftsmalerei in der Zeit der Aufklärung, Braunschweig 1998; Barbara Eschenburg, Landschaft in der deutschen Malerei vom späten Mittelalter bis heute, München 1987.

Dr. Annegret Laabs: SKULPTUREN IM MAGDEBURGER KUNSTMUSEUM VOM MITTELALTER BIS IN DIE GEGENWART
Museumspraktische Übung vor Originalen
Do 18:00-20:00
SR 123
Beginn: 10.04.2003
Blockveranstaltungen in Magdeburg am 23.05. und 13.06.03

Das Magdeburger Kunstmuseum verfügt über einen umfassenden Bestand bildhauerischer Werke aus dem Spätmittelalter, dem Barock, dem 19. Jh. und der Gegenwart. Ausgehend von den originalen Bildwerken der Magdeburger Sammlung soll an einer wissenschaftlichen Erschließung ausgewählter Sammlungsbestände gearbeitet werden. Dabei werden vornehmlich museumsrelevante Fragestellungen im Mittelpunkt des primär vor Ort stattfindenden Seminars stehen. Ausgehend vom klassischen Handwerk des Kunsthistorikers (Sehen, Beschreiben, schnelles Erfassen des Wesentlichen), wird es vor allem um das Erfassen bildnerischer Dimensionen gehen.
Natürlich werden in diesem Rahmen auch theoretische Auseinandersetzungen über den Kontext der Kunst im Museum (provokantes Stichwort "Museum konserviert und produziert Kunst") diskutiert werden. Wie Kunstwerke erfahren werden, ist von vielen Aspekten abhängig. Beispielsweise ist ihr Verhältnis zum Ort, an dem sie stehen, nicht weniger wichtig, als ihr Verhältnis zur Entstehungszeit. Die spezifischen Qualitäten des Ortes, seien sie historischer, atmosphärischer, ideeller, architektonischer oder räumlicher Art, setzen Akzente für die unmittelbare Rezeption. Der Umgang mit dem Kunstwerk im Museum, wie ist es inszeniert, wie ist es präsentiert, beeinflusst die Wahrnehmung wesentlich. Abgesehen davon spielt die Disposition des Betrachters eine wesentliche Rolle, sein Wissen, seine Lebens-
erfahrung, seine emotionalen und kognitiven Fähigkeiten.
Literatur: Bildhauerkunst in Magdeburg. Bearb. V. Sigrid Hinz, Magdeburg 1969;
Plastik Nationale Sammlung der DDR. Sammlungskatalog Kloster Unser Lieben Frauen. Hg. v. den Museen, Gedenkstätten und Sammlungen der Stadt Magdeburg, Magdeburg 1989; Standpunkt Plastik. Aspekte künstlerischen Denkens heute. Hg. v. Rolf Wedewer, Ostfildern-Ruit 1999; Trier, Eduard: Bildhauertheorien im 20. Jahrhundert, Berlin 1992.

PD Dr. Eva-Maria Seng und Prof. Dr. Armin Höland, Prof. Dr. Michael Kilian, Prof. Dr. Heiner Lück, Prof. Dr. Bernd-Rüdiger Kern (Juristische Fakultät) sowie Prof. Una H. Moehrke (Hochschule für Kunst und Design, Burg Giebichenstein): "DENKMAL-GRAZ. KUNST UND RECHT IN DER KULTURHAUPT-STADT EUROPAS 2003"
Zeit: Vorbesprechungen, Mi 18:00 Uhr, Professorenbibliothek im Zivilrecht,
         Thomasianum, 1. Etage, Universitätsplatz 10
         Blockveranstaltung 27.-29. Juni
         Exkursion Oktober 2003 nach Graz
Ort:   Wittenberg/Leucorea

Das Seminar ist ein interdisziplinäres Projekt des Instituts für Kunstgeschichte und der Juristischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg sowie der Burg Giebichenstein, Hochschule für Kunst und Design. Ausgehend von den Franckeschen Stiftungen in Halle sollen die Geschichte, Entwicklung, Erhalt und Nutzung eines Baudenkmals und dessen Inhalt sowohl von kunsthistorischer als auch rechtlicher Seite erarbeitet und diskutiert werden. Neben baugeschichtlichen typologischen Fragen sollen dabei aber auch bildungspolitische Hintergründe sowohl der Einrichtung insgesamt, als auch ihrer Sammlungen berührt werden. Darüber hinaus stehen Fragen des Stiftungsrechts, Haushaltsrechts, Vergaberechts und Kunstsponsorings zur Debatte. Nicht zuletzt werden Studenten der Burg unter dem Stichwort Kunst und Recht eine Ausstellung zum Thema erarbeiten. Das Seminar findet in zwei Teilen statt: Als Blockveranstaltung in der Leucorea in Wittenberg vom 27. bis 29. Juni und als 5-tägige Exkursion im Oktober 2003 nach Graz wo die Ergebnisse dort innerhalb eines Workshops vor- und ausgestellt werden sollen. Darüber hinaus werden Ausstellungen, Architektur- und Kunstprojekte der Kulturhauptstadt Graz besichtigt sowie die historische Stadt und ihre Umgebung. Eine erste Vorbesprechung findet in der 2. Aprilhälfte statt.  
Literatur- und Themenliste: S. Aushang

         Seminare im Hauptstudium

PD Dr. Peter Findeisen: QUEDLINBURG ALS DENKMALORT
Mo 18:00 - 20:00 c.t.
14-täglich
Beginn: 14.04.2003
Exkursionstermine: Freitag 20. Juni und Freitag 4. Juli 2003

Die Stadt Quedlinburg soll in diesem Seminar in ihrer von hoch bedeutenden
Denkmalen und der einzigartigen Hauslandschaft bestimmten Komplexität
wahrgenommen werden. In vorbereitenden Referaten und der Moderation des
Gesprächs vor den Denkmalen widmen sich die Teilnehmer folgenden
Themenkreisen: Geographische Situation und Stadtbaugeschichte
- Landesherrschaft, Schloßberg, Stiftskirchen
- Landwehr, Stadtbefestigung, kommunale Bauten
- Städtische Kirchen, Spitäler
- Die Wohnhäuser
- Industrialisierung, Villen
- Denkmaltopographie und Stadtgestalt
Einführende Literatur: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmale der Stadt Quedlinburg, bearb. von A.Brinkmann, Teile 1 und 2, Berlin und Magdeburg, 1922/23; Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt, 7.1., Stadt Quedlinburg, erarb. von F.Grubitzsch, hrsg.vom Landesamt für Denkmalpflege Sachsen-Anhalt, Halle 1998. Dort finden sich weitere Literaturangaben.

Prof. Dr. Wolfgang Schenkluhn, PD Dr. Leonhard Helten: ROMANIK UND GOTIK IN NORDSPANIEN (MIT GROSSEXKURSION)
Di 14:00-16:00
SR 123
Beginn: 15.04.2003

Nach der Vorlesung über Kunst und Architektur am Pilgerweg nach Santiago de Compostela im vergangenen Sommersemester konzentriert sich dieses Seminar in Vorbereitung einer 14tägigen Exkursion nach Nordspanien auf die Kunst der Regionen Navarra, Asturien, Galicien und Kastilien. Im Seminar werden wir uns an ausgewählten Themen gemeinsam die Grundzüge der Kunstgeschichte des christlichen Spaniens seit dem Beginn der Reconquista im 9. Jh bis zum Ausgang des Mittelalters erarbeiten. Voraussetzung für die Teilnahme an Seminar und Exkursion ist aktive Mitarbeit, Übernahme eines Seminarreferats und weiterer (kleinerer) Referatsthemen auf der Exkursion.
Einführende Literatur: S. Hänsel/H. Karge (Hrg.), Spanische Kunstgeschichte. Eine Einführung, Bd. 1, Berlin 1999; J. M. Azcárate, Arte gótico en España, Madrid 1996; Marcel Durliat, Romanisches Spanien, Würzburg 1995; Ausst.-Kat., The Art of medieval Spain A.D. 500-1200, Metropolitan Museum of Art, New York 1993; P. de Palol/ M. Hirmer, Spanien. Kunst des frühen Mittelalters vom Westgotenreich bis zum Ende der Romanik, München 21991.

Prof. Dr. Dieter Dolgner: GESCHICHTE DER KAUF- UND WARENHAUSARCHITEKTUR
Do 12:00-14:00
SR 123
Beginn: 10.04.2003

Der Handel und seine Einrichtungen (Märkte, Buden, Scharren, Bazare, Ladenbauten, Kaufhöfe, Passagen und Galerien, Kaufhäuser, Warenhäuser, Markthallen, Kaufhallen usw.) haben in Funktion und Form im Laufe ihrer Geschichte tiefgreifende Wandlungen erfahren. Handelseinrichtungen standen seit Antike und Mittelalter nicht nur im Brennpunkt der Stadtbildung und -entwicklung, sondern repräsentierten stets in Konstruktion und Form auch den architektonischen Fortschritt. Das Seminar will die Entwicklung von den mittelalterlichen Märkten, Buden und Kaufhäusern bis zu den Warenhausbauten der Klassischen Moderne verfolgen, wobei der Schwerpunkt naturgemäß auf den zumeist riesig dimensionierten französischen und deutschen (auch englischen und amerikanischen) Kaufpalästen der Zeit vor und nach 1900 liegt. In diesem Rahmen werden all die mit der Baugattung verknüpften Aspekte zur Sprache kommen und in der Diskussion zusammengeführt werden müssen: terminologische, ökonomische und soziale, städtebauliche, stofflich-konstruktive, funktionelle und formal-ästhetische.
Literatur: Wiener, A: Das Warenhaus, Berlin 1911; Schliepmann, H.: Geschäfts- und Warenhäuser, 2 Teile, Berlin/Leipzig 1913; Schneegans, A.: Kaufhäuser, Warenhäuser, Meßpaläste, Börsen, 2. Aufl., Leipzig 1923 (Handbuch der Architektur, 4. T., 2. Halbbd., 2. H.); Nagel, G.: Das mittelalterliche Kaufhaus und seine Stellung im Stadtorganismus, Diss. Stuttgart 1968; Grunsky, E./ Engler, O.: Geschäfts- und Warenhausarchitektur 1904-14, Köln 1979; Marrey, B.: Les grands magasins des origines à 1939, Paris 1979; Behn, H.: Die Architektur des deutschen Warenhauses von ihren Anfängen bis 1933, Diss. Köln 1984; Schramm, Ch.: Deutsche Warenhausbauten. Ursprung, Typologie und Entwicklungstendenzen, Aachen 1995; Historische Kaufhäuser der Stadt Halle/Saale, Halle 2000.


Prof. Dr. Heinrich Dilly: ADOLPH GOLDSCHMIDT, SEINE FREUNDE, KOLLEGEN UND SCHÜLER

Do 14:00 - 16:00
SR 123
Beginn: 10.04.2003

Adolph Goldschmidt, einer der ganz Großen unseres Fachs, war der erste ordentliche Professor für Kunstgeschichte an der damals Vereinigten Friedrichs-Universität in Halle. Hier lehrte er von 1904 bis 1912, also vor ziemlich genau 100 Jahren. Er ging danach nach Berlin. 1863 in Hamburg geboren, starb er 1944 im Schweizer Exil. Das Datum seiner Ernennung in Halle - der 16.Mai 1904 - ist der Geburtstag des Instituts, der im kommenden Jahr zum 100.Mal gefeiert werden kann.
Im Seminar soll daher (Kunst-)Geschichte der Kunstgeschichte betrieben und danach gefragt werden, welche Kunstwerke - Miniaturen, Elfenbeine und Skulpturen der frühchristlichen Zeit bis zum Mittelalter - Goldschmidt erforschte, wie er Kunstgeschichte lehrte und was er mit seinen Kollegen, Freunden und Schülern in Halle kulturell bewegt hat. Man weiß, daß er zusammen mit dem Direktor der damals städtischen Galerie Moritzburg, Max Sauerland, sich für den Ankauf moderner Kunst eingesetzt, ja, daß er Geld dafür vorgestreckt hat. Was tat er außerdem auf diesem und anderem Gebiet? Man weiß auch, daß er mit dem Maler Max Liebermann befreundet war, so daß sich auch fragen läßt: Welchen Anteil haben diejenigen an der Geschichte der Kunst, die diese erforschen, schreiben und lehren? Man weiß ebenfalls, daß er aus einer jüdischen Familie stammte, so daß er nur aufgrund einer Ausnahmeregelung dem preußischen Staate als Beamter dienen durfte: welche Befürchtungen trieben den wilhelminischen Staat zu solchen Maßnahmen? Und, wenn es es auch selten gesagt wird, weiß man, daß Goldschmidt in seinem Privatleben Männern gegenüber Frauen den Vorzug gab. Wie konnte er in Halle seiner Vorliebe leben? Fragen über Fragen, die im Seminar auch mit den Kollegen Gunnar Brands, Professor für byzantinische Kunstgeschichte und chistliche Archäologie, und Giuseppe Veltri, Professor für jüdische Studien, diskutiert und mit Hilfe von Archivalien ein Stück weit beantwortet werden können.  
Literatur zur Einführung: Adolph Goldschmidt, Lebenserinnerungen.Hg.und kommentiert von Marie Roosen-Runge-Mollwo. Berlin: Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft 1989.    
Interessenten melden sich bitte möglichst bald zur Absprache bestimmter Themen, die sie auch in die halleschen Archive führen werden. Eine Liste mit Vorschlägen hängt zu Beginn der Semesterferien am Schwarzen Brett im Institut aus und ist auch auf der Homepage des Instituts einzusehen: Zum Beispiel: A.G., ein preußischer Beamter; A.G. und die Hallesche Presse; A.G., Max Sauerland und die Moritzburg; A.G., Gustav Droysen und das Kupferstichkabinett der Universität; A.G.s For- schungsreisen während der halleschen Zeit; A.G. und Carl Robert; A.G. und das Theater in Bad Lauchstädt; A.G.s Forschungen in Halle; A.G.s halleschen Schüler und Schülerinnen; A.G.s Vorlesungen und Übungen in Halle u.a.m.

PD Dr. Eva-Maria Seng, Prof. Dr. Jürgen Stolzenberg: ÄSTHETISCHE ANALYSE UND WERTURTEIL
Do 14:00 -17.00 Uhr
Mel./Sitzungszimmer
Beginn: 17.04.2003

Das Seminar will dem  Zusammenhang zwischen der wissenschaftlichen Analyse eines Kunstwerks und der Beurteilung seines ästhetischen Wertes nachgehen. Nach einer einführenden Bestimmung von „Symptomen des Ästhetischen" (N. Goodman) sollen verschiedene kunstwissenschaftliche Analysemethoden an konkreten Beispielen der bildenden Kunst und Literatur vom Mittelalter bis zur Gegenwart vorgestellt und diskutiert werden. Dabei soll die Frage im Zentrum stehen, auf welche Weise diese Methoden dazu beitragen, Aussagen über den spezifisch ästhetischen Wert eines Kunstwerks zu begründen.
Qualifizierte Leistungsnachweise können durch ein schriftlich ausgearbeitetes Referat erworben werden.
Literaturauswahl: Alexander Piecha: Die Begründbarkeit ästhetischer Werturteile, Paderborn 2002. (Zur Einführung in die Thematik des Seminar zu empfehlen.) Robert Suckale: Rogier van der Weydens Bild der Kreuzabnahme und sein Verhältnis zu Rhetorik und Theologie. Zugleich ein Beitrag zur Erneuerung der Stilkritik. In: Reinhardt Brandt (hg.): Meisterwerke der Malerei, Reclam Leipzig 2001, S. 10-44. Nelson Goodman: Languages of Art, An Approach to a Theory of Symbols, 1986  [dtsch: Sprachen der Kunst – Ein Ansatz zu einer Symboltheorie, Frankfurt 1973]; Nelson Goodman, Ways of Worldmaking, Harvester 1978 [dtsch.: Weisen der Welterzeugung, Frankfurt a. M. 1984]; Kaemmerling, E. (Hg.): Bildende Kunst als Zeichensystem, Köln 1984; Max Imdahl: Picassos Guernica; Insel Taschenbuch 806, Frankfurt 1985; Hermann Bauer: Form, Struktur, Stil: Die formanalytischen und formgeschichtlichen Methoden, in: Hans Belting u. a. (Hg.): Kunstgeschichte. Eine Einführung, Berlin 1986, S. 147-163. Johann Konrad Eberlein: Inhalt und Gehalt: Die ikonographisch-ikonologische Methode, in: Hans Belting (s.o.), s. 164-185; Willibald Sauerländer: Die Kathedralfassade in: Werner Buch (Hg.), Funkkolleg Kunst, Eine Geschichte der Kunst im Wandel ihrer Funktionen, München 1987, Bd. 1, S. 81-107.

Prof. Dr. Michael Wiemers: EUROPÄISCHE MALEREI UM 1600
Do 16:00 - 18:00
SR 123
Beginn: 10.04.2003

Es geht um die vielfältigen künstlerischen Möglichkeiten in der Malerei zwischen 1580 und 1630. Damit ist der Zeitraum angesprochen, der in der Kunstgeschichte mit dem Übegang vom "Manierismus" zum "Barock" assoziiert wird. Eine der übergeordneten Aufgaben des Seminars ist es, die Verbindungen zwischen einzelnen europäischen Kunstzentren zu diskutieren. Bologna, Venedig, Rom, Madrid, Prag, Antwerpen, Utrecht und Paris stehen auf dem Programm. In der formalen und inhaltlichen Analyse der Werke sowie in der Beschreibung ihrer Bezüge zum Betrachter soll vor allem aber auch berücksichtigt werden, welche Veränderungen sich in der Kunstgeschichte um 1600 abspielten und wo die treibenden Kräfte waren.
Literatur zur Einführung: Jan Bialostocki, Barock - Stil, Epoche, Haltung, in: Ders., Stil und Ikonographie, Dresden 1966, 77ff.; Sydney J. Freedberg, Circa 1600. A Revolution of Style in Italian Painting, Cambridge/Mass., London 1983.

              Kolloquien

PD Dr. Eva-Maria Seng, Prof. Dr. Richard Saage: FORSCHUNGS- UND DOKTORANDENKOLLOQUIUM ZUR POLITISCHEN
IDEEN- UND KUNSTGESCHICHTE

Di 18:00-20:00
Mel/HS Z
Beginn 15.04.2003

In dem Oberseminar sollen vor dem Abschluss befindliche Dissertationen und Examensarbeiten aus dem breiten Spektrum politikwissenschaftlicher und kunsthistorischer Fragestellungen diskutiert werden. Darüber hinaus werden Aspekte des Forschungsprojekts am I.Z.E.A. "Selbstaufklärung der Aufklärung" erörtert. Insbesondere unter dem Gesichtspunkt der kunstgeschichtlichen Ikonographie der politischen Ideengeschichte des 18. Jahrhunderts.
Literatur: Eine Literaturliste wird in der ersten Sitzung verteilt.

Prof. Dr. Wolfgang Schenkluhn: PORTRÄTMALEREI (AG Moritzburg-Galerie)
Mo 10:00-12:00
SR 123 oder Moritzburg
Beginn: 14.04.2003

Seit letztem Sommersemester wird von einer studentischen Arbeitsgruppe ein Teil der Porträtmalerei der Staatlichen Galerie Moritzburg (Landeskunstmuseum Sachsen-Anhalt) bearbeitet und für eine Publikation im Internet vorbereitet. Überlegt wird zur Zeit aber auch, die Ergebnisse zum 100jährigen Jubiläum des Instituts für Kunstgeschichte im Jahre 2004 in eine Ausstellung in der Moritzburg münden zu lassen. Interessenten an diesem Projekt, soweit sie nicht schon Mitglieder in der Arbeitsgruppe sind und sich im Hauptstudium Kunstgeschichte befinden, melden sich bitte in meiner Sprechstunde an. Das Kolloquium wird in Zukunft auch durch die Direktorin der Moritzburg, Frau Dr. Katja Schneider, mitgetragen.

Prof. Dr. Wolfgang Schenkluhn: DOKTORANDENKOLLOQUIUM
Zeit/Ort:     nach Vereinbarung

Angezeigt wird hier ein schon länger, immer wieder in Blockform stattfindendes Treffen, bei dem Doktoranden von mir aus ihren aktuellen Arbeiten berichten und über anstehende Probleme diskutieren. Das Kolloquium findet bei Bedarf und nach Einladung statt. Wer sich mit dem Gedanken trägt, zu promovieren, und/oder Interesse hat, einmal hineinzuhören oder etwas vorzustellen, kann sich jederzeit bei mir in der Sprechstunde melden.

Prof. Dr. Dieter Dolgner: MAGISTRANDEN- UND DOKTORANDENKOLLOQUIUM
SR 123
n. V.

Nach Bedarf und Vereinbarung können Magistranden und Doktoranden die Gelegenheit nutzen, den Stand ihrer Graduierungsarbeiten im Kreis der Kommilitonen vorzustellen und in der Diskussion wertvolle methodologische bzw. inhaltliche Anregungen für die weitere Ausgestaltung ihres Themas zu erhalten

             Fakultative Veranstaltungen

Wolf-Dietrich Stange: KÜNSTLERISCHE TECHNIKEN FÜR KUNSTGESCHICHTSSTUDENTEN
             FACHZEICHNEN
Atelier, Kröllwitzer Str. 44
Di 12:00 - 14:00
Beginn: 15.04.2003
Die Übung soll die Fähigkeit entwickeln, Architekturdetails und Ornamente zeichnerisch zu erfassen; Unterweisung in graphischen Techniken und im perspektivischen Zeichnen; der Unterricht findet vor ausgewählten Objekten im Stadtraum, in den Universitätsgebäuden oder im Atelier statt.

OFFENES ATELIER
Atelier, Kröllwitzer Str. 44
jeweils Do 9:00 - 12:00
Beginn: 10.04.2003
Diese Übung bietet die Möglichkeit, in Malerei und Druckgraphik künstlerisch  frei tätig zu arbeiten.

MAL- UND ZEICHENKURS
Atelier, Kröllwitzer Str. 44
Mi 18:00 - 20:30
Beginn: 09.04.2003
Stilleben, Landschaft, Porträt für Anfänger; Unterweisung in der Öl-, Schichten- und Primamalerei. Pleinair bei günstiger Witterung im Gebiet Kröllwitz und Umgebung.

AQUARELLMALEREI
Atelier, Kröllwitzer Str. 44
Termin:  n. V.
Besprechung: 09.04.2003, 18:30 Uhr
Theoretischer Teil zur Geschichte der Aquarellmalerei; Materialkunde und Kennenlernen verschiedener Techniken an vorgegebenen Beispielen.
Praktischer Teil mit Einführung in die Farblehre und Bildaufbau; Umsetzen von Skizzen in eigene Aquarelle (Stilleben und Landschaft)
Präsentation fertiger Arbeiten mit Passepartout und Rahmung.
Malmaterialien müssen selbst gestellt werden.

ARCHÄOLOGISCHES FACHZEICHNEN
für Studenten im Haupt- und Nebenfach Archäologie
Ort: Robertinum
Zeit: Mo 12.30 - 14.00
Beginn: 14.04.2003
Einführung in das Zeichnen von archäologischen Kleinfunden anhand von Originalen und Repliken.

TECHNIK DER ABENDLÄNDISCHEN TAFELMALEREI       Do 12:00 - 14:00
Atelier
Beginn:10.04.2003
Übung und praktische Anleitung (Malmaterialen müssen selbst gestellt werden):
      - Bildfläche und ihre Aufteilung
- Tempera- und Ölfarben, Herstellung und Anwendung
- Einführung in die verschiedenen Maltechniken für Tempera- und Ölmalerei
- Kopieren eines selbstgewählten Bildes in der entsprechenden Maltechnik
- Malen eines Landschaftsbildes in Öltechnik nach vorherigen eigenen Skizzen       
             
EXPERIMENTELLE ARCHÄOLOGIE

Brandberge, Keramikkeller
Mo 18:00 - 20:30
Beginn: 14.04.2003

KERAMISCHE TECHNIKEN
Der Kurs erfolgt ausschließlich für Archäologiestudenten und umfaßt das Kennenlernen des Werkstoffes Ton und seine Verarbeitung in nachvollzogenen prähistorischen und antiken Techniken. Im fortgeschrittenem Stadium kann an der Töpferscheibe geübt werden. Voraussetzung für die Teilnahme ist das vorherige oder gleichzeitige Absolvieren des Kurses "Archäologisches Zeichnen".

              Lateinkurs              


Kristine Schulz: LATEIN FÜR ANFÄNGER

Die Kurse zur Erlangung des Latinums werden im SS 2003 weitergeführt. Sie führen speziell Studierende der Kunst- und Altertumswissenschaften in das für sie nötige Latein ein. Es wird eine Textauswahl aus Senecas Werk gelesen, die Texte werden gegen Kopiergeld zur Verfügung gestellt. Anhand der Texte wird die lateinische Grammatik schwerpunktmäßig wiederholt, bei der Lektüre wird zunehmende Selbstständigkeit angestrebt. Die Veranstaltungen finden im Seminarraum des Robertinums statt.
Ort:    Rob/SR     Di 10:00 - 12:00 / Do 12:00 - 14:00

Zum Seitenanfang