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Kunstgeschichte

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IKARE - Forschung & Projekte Kunstgeschichte Dominventar Bericht

Auszug aus dem Bericht der Hauptbearbeiter am 23.11.2006 im Kloster Hamersleben - Sitzung des Beirates der Stiftung Dome und Schlösser in Sachsen-Anhalt

Die Bearbeitung begann entsprechend einer chronologischen Ordnung mit den Befunden der Vorgängerbauten. Eine kritische Aufarbeitung der Altgrabungen, die Beiträge zur Krypta, zum Ottograb, den Grabplatten des Vorgängerbaus, zum Grabungsfund eines korinthischen Kapitells und zur Porphyrtaufe liegen vor. Die gegenwärtigen archäologischen Grabungen im und am Dom unter Leitung von Rainer Kuhn sind nicht Bestandteil des Inventarprojekts. Doch besteht, wie schon bei der Domplatzgrabung, im Rahmen unserer Forschergruppe ein enger fachlicher Austausch.
Parallel zu den Befunden der Vorgängerbauten wurden die Domaltäre bearbeitet, die aus liturgischer Sicht die wichtigsten Ausstattungsstücke des Domes darstellen. Diese Reihenfolge der Bearbeitung haben wir gewählt, um im Anschluss gemeinsam einen Hauptabschnitt in Angriff zu nehmen: Die Architektur des gotischen Domes. Die Abschnitte Chorbau, Osttürme und Querhaus, also das komplizierteste baugeschichtliche Geflecht, sind vollendet. Das Langhaus ist gegenwärtig in Arbeit.
Jedem Abschnitt ist ein Kopftext vorangestellt, der die Quellen, das historische Bild- und Planmaterial, die Literatur und Überlieferung zusammenträgt. Unter Überlieferung werden alle bekannten Maßnahmen am Objekt behandelt, insbesondere der große Domreparaturbau 1826-34 und die Veränderungen nach dem Zweiten Weltkrieg.
Der Gegenstand wird stets von zwei Seiten untersucht: eine systematische Beschreibung bildet das Grundgerüst, daneben erfolgt eine Analyse der datierenden Einzelformen (Basen, Kapitelle, Maßwerk). Zur Arbeit gehört daher auch das Erstellen von Profilzeichnungen, das Vermessen mit dem Laserdistanzmessgerät, das Skizzieren von Versatzschemata und Werksteinschnitten.
Ein Bauwerk wie der Magdeburger Domes hält verständlicherweise manche Überraschung bereit: Neben Neufunden ist es aber vor allem die Gesamtschau auf den Bau, die bislang unberücksichtigte Zusammenhänge aufzudecken vermag.
Genaues Planmaterial ist unerlässlich. Da solches bislang nur unzureichend vorliegt, gab die Stiftung Dome und Schlösser eine Überarbeitung und Ergänzung der älteren Fotogrammetrien bei teilweiser Neuvermessung in Auftrag. Für die Publikation sind Pläne im Maßstab 1: 250 vorgesehen.
Die vergleichsweise knappe Bearbeitungszeit von vier Jahren macht eine breite Unterstützung notwendig. Wir möchten es nicht versäumen, den zahlreiche FachkollegInnen zu danken, die im Rahmen des Inventars Beiträge übernommen haben.

Der entwendete Hirtenkopf vom Nordquerhaus

Der entwendete Hirtenkopf vom Nordquerhaus

Aufruf an alle Interessierten
Wir suchen eine Innenansicht des Magdeburger Domes vor der Domrestaurierung 1826-1834.
Gesucht werden auch Informationen zum Kopf des Hirten (auch: Schäfers), der 1938 aus dem Dom gestohlenen wurde.  
Im Jahre 2000 wurde die Kuhfigur vom nördlichen Querhausgiebel abgenommen und auf dem Bauhof östlich des Domes gelagert, dort wurde die Plastik 2002 entwendet. Wer hat vom Vorgang Kenntnis bzw. weiß etwas zum Verbleib der Skulptur?

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